Bereits vor der Unterzeichnung des Waffenstillstands mit Deutschland ist die Universität von Lyon voll und ganz in diese Bewegung eingetreten, die von Bemühungen seitens der Zivilgesellschaft geprägt ist, um die vor allem militärischen Beziehungen zwischen den alliierten Nationen in einen tiefen und fruchtbaren kulturellen Austausch umzuwandeln. Zu diesem Zeitpunkt sind die Alliierten bestrebt, ihr Bündnis zu erneuern und zu verstärken, was sich durch ein Interesse an der Kultur der gestrigen militärischen Bündnispartner ausdrückt. Kurz gesagt, man wünscht sich, dass die vorübergehende Waffenbruderschaft zu einer Freundschaft zwischen den Ländern entwickelt, die jedoch nur dann Bestand haben kann, wenn sich jede Seite bemüht, den anderen besser kennenzulernen. Der Impuls dafür kommt noch vor Kriegsende von amerikanischen Akademikern der American University Union (AUU). Unter anderem wird dadurch die vorübergehende Aufnahmepour lire la suite…
Tag: Lyon
Die im Ersten Weltkrieg gefallenen Studenten der katholischen Rechtsfakultät in Lyon
Ein sehr großer Teil der Studenten der katholischen Rechtsfakultät wurde zum Militärdienst einberufen und viele von ihnen kamen im Ersten Weltkrieg ums Leben. Der Dekan Charles Jacquier gab in seinem Bericht anlässlich der offizielle Schulanfang 1919 die Zahl von 55 Studenten oder ehemaligen Studenten bekannt, die in diesem Krieg getötet worden waren. Diese Schätzung ist zweifellos ein bisschen zu niedrig angesetzt, wenn man schaut an die Informationen, die im Bulletin des facultés catholiques de Lyon (Bulletin der katholischen Fakultäten von Lyon) gegeben sind. Diese Informationszeitschrift erschien erstmals 1880 und wurde anfangs vom Direktor des Spendenwerks, Abbé G. Wedrychowsky, geleitet. Das Bulletin diente dazu, die Spender der katholischen Universität zu informieren und sie über die Geschehnisse in den Fakultäten und die Entwicklung des Spendenwerks auf dem Laufendenpour lire la suite…
Fakultätsmobilisierungen: der Fall der Rechtsfakultät von Lyon
In einem militärischen Konflikt können die Universitäten dem Staat, von dem sie abhängen, Ressourcen verschiedener Art zur Verfügung stellen. Die erste davon ist menschlicher Natur, das heißt, ihre Studenten sowie ihre militärisch mobilisierten Professoren. In einem solchen Kontext können die Universitäten zusätzlich wissenschaftliche Ressourcen zur Verfügung stellen, deren militärische Anwendungen von entscheidender Bedeutung sein können. Schließlich können sie nicht unerhebliche symbolische Ressourcen bereitstellen. Allein durch die bloße Tatsache, dass sie in widrigen Zeiten fortbesteht, fungiert die Wissensproduktion als Beweis der Stärke des kriegführenden Landes sowie seiner Widerstandsfähigkeit gegen die unvermeidliche Desorganisation, die jeden Konflikt mit sich bringt. Aber diese intellektuelle Produktion kann noch auf eine andere Weise zu den Kriegsanstrengungen beitragen, und zwar indem sie die kriegerische Entschlossenheit der Studenten, die noch nicht mobilisiert sind,pour lire la suite…
Die Studenten der juristischen Fakultät in Lyon im Ersten Weltkrieg
Am Vorabend des Ersten Weltkrieges nimmt die junge Rechtsfakultät von Lyon mit 15 ordentlichen Professoren und 585 Studenten einen mittleren Rang unter den französischen Rechtsfakultäten ein. Ihre Gründung liegt allerdings noch relativ kurz zurück. Es bedurfte erst des Gesetzes von 1875 über die Freiheit des Hochschulwesens und der Aussicht, dass die alte Hauptstadt Galliens Sitz einer von monarchistischen und sehr konservativen Lyonnais geleiteten katholischen Rechtsfakultät werden würde, damit die Gründung der Staatsfakultät in den Augen der republikanischen Politiker endlich zur Selbstverständlichkeit wurde. Die junge Universität, die im Herbst 1875 in aller Eile improvisiert wurde, fand schnell ihr Publikum. Wie es sich für eine Provinzuniversität gehört, setzt sich ihre Studentenschaft aus jungen Leuten aus den an das Departement Rhône angrenzenden Departements zusammen: Ain, Drôme, Ardèche und Loire. Einige kommenpour lire la suite…
Von der katholischen Rechtsfakultät in Lyon während des Ersten Weltkriegs
Als der Krieg ausbrach, hatte die katholische Rechtsfakultät gerade die Abschlussprüfungen beendet. Sie öffnete trotz der Ereignisse jedoch im November wieder ihre Türen. Die theologische Fakultät und das Universitätsseminar konnten hingegen aufgrund der Mobilisierung fast aller ihrer Studenten nicht wieder den Betrieb aufnehmen. So begann der Unterricht für die Studenten des ersten bis dritten Studienjahres der Rechtswissenschaften bereits am 4. November, jedoch ohne die offizielle Schulanfang, die für die gesamte Dauer des Krieges ausgesetzt wurde. Im Jahr 1914 wurde sie durch eine Messe des Kardinalkanzlers ersetzt, an der Lehrer und Studenten am 19. November teilnahmen. Nur wenige Lehrer werden während des Krieges mobilisiert (für die gesamten katholischen Fakultäten von Lyon sind es nur zwölf). Was die Rechtsfakultät betrifft zieht nur Emmanuel Gounot, ein junger Dozentpour lire la suite…
Die katholische Rechtsfakultät Lyons kurz vor dem Krieg
1913 freut sich durch einen Bericht der Dekan der katholische Rechtsfakultät von Lyon Charles Jacquier auf den Erfolg seiner Fakultät und insbesondere was der Zahl der Studenten betrifft. Er wusste es gar noch nicht, dass der nächste offizielle Schulanfang nur sechst Jahre später stattfinden wurde. Der Ersten Weltkrieg wird nämlich die ganze Organisation der Universität für Studenten und Lehrer umstoßen. Kurz vor dem Krieg hatte sich die Organisation der Universität noch fast nie verändert. Die katholische Rechtsfakultät wurde im November 1875 eingeweiht. Zwei Jahre später erscheinen die Fakultäten für Wissenschaften und für Geisteswissenschaften, was ermöglicht der gesamten Institution, der Name von „Universität” zu tragen. Nach dem Gesetzt der 12. Juli 1875 sollt nämlich eine Universität aus zumindest drei Fakultäten bestanden sein, um diesen Titel zupour lire la suite…






