Author: Des facultés sur le front du droit

Die Fakultäten im Sog der Geschichte

Der Krieg im Alltag der juristischen Fakultät von Toulouse

Am 9. Juni 1929, anlässlich des 700. Jahrestages der Gründung der Universität Toulouse, zeichnet der Rechtshistoriker Joseph Declareuil (1863-1938) die Geschichte der Institution nach: „Nacheinander erschienen zwanzig Generationen von Meistern und Schülern. Sie haben gedacht, gehandelt, gekämpft, um Wissen zu erlangen, und sind dann wieder aus der Zeit geschieden“ Er schlägt seinem Publikum vor, „einige Lektionen aus dieser großen Vergangenheit zu hören“. In der Geschichte des Studium Tolosanum wird die Periode des Endes des 19. und des Anfangs des 20. Jahrhunderts nur sehr grob skizziert. Nur flüchtig werden die neu kreierten Lehrstühle und Vorlesungen, die gegründeten Institute, die Beziehungen zu praktischen Rechts- und Notariatschulen oder die Neubildung der Toulouser Universität im Jahr 1906 erwähnt. Wie die anderen Redner schweigt er über den wichtigen Beitrag derpour lire la suite…

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Die Fakultäten im Sog der Geschichte

8 November 202210 November 2022 Des facultés sur le front du droitDie Fakultäten im Sog der Geschichte Der Krieg im Alltag der juristischen Fakultät von Toulouse Am 9. Juni 1929, anlässlich des 700. Jahrestages der Gründung der Universität Toulouse, zeichnet der Rechtshistoriker Joseph Declareuil (1863-1938) die Geschichte der Institution nach : „Nacheinander erschienen zwanzig Generationen von Meistern und Schülern. Sie haben gedacht, gehandelt, gekämpft, um Wissen zu erlangen, und sind dann wieder aus der Zeit geschieden“ Er schlägt seinem Publikum vor, „einige Lektionen aus dieser großen Vergangenheit zu hören“. In der Geschichte des Studium Tolosanumwird die Periode des Ende des 19. und des Anfangs des 20. Jahrhunderts nur sehr grob skizziert. Nur flüchtig werden die neu kreierten Lehrstühle und Vorlesungen, die gegründeten Instituten, die Beziehungen mitpour lire la suite…

Die Fakultäten und ihre Geschichte

Die katholische Rechtsfakultät Lyons kurz vor dem Krieg

1913 freut sich durch einen Bericht der Dekan der katholische Rechtsfakultät von Lyon Charles Jacquier auf den Erfolg seiner Fakultät und insbesondere was der Zahl der Studenten betrifft. Er wusste es gar noch nicht, dass der nächste offizielle Schulanfang nur sechst Jahre später stattfinden wurde. Der Ersten Weltkrieg wird nämlich die ganze Organisation der Universität für Studenten und Lehrer umstoßen. Kurz vor dem Krieg hatte sich die Organisation der Universität noch fast nie verändert. Die katholische Rechtsfakultät wurde im November 1875 eingeweiht. Zwei Jahre später erscheinen die Fakultäten für Wissenschaften und für Geisteswissenschaften, was ermöglicht der gesamten Institution, der Name von „Universität” zu tragen. Nach dem Gesetzt der 12. Juli 1875 sollt nämlich eine Universität aus zumindest drei Fakultäten bestanden sein, um diesen Titel zupour lire la suite…

Die Fakultäten und ihre Geschichte

Die belgische Universitätslandschaft vor dem Ersten Weltkrieg

Die belgische Universitätslandschaft, wie sie sich seit dem ersten Hochschulgesetz vom 27. September 1835 entwickelt hat, ist das Ergebnis einer historischen Verbindung sowie eines parlamentarischen Konsenses über die Unterrichtsfreiheit, die geographische Dezentralisierung und die strukturelle Zentralisierung. Die Geschichte der Hochschulbildung in Belgien für die heutige Zeit beginnt um die Wende des 19. Jahrhunderts, als der „belgische“ Raum, von der Republik annektiert und in Abteilungen strukturiert wurde. Dabei ist die Schließung der ehemaligen Universität von Löwen im Jahr 1797 besonders wichtig. Diese erfolgt im Rahmen der Abschaffung der Universitäten durch den Beschluss des Übereinkommens vom 15. September 1793 ein. Nach einer scheinbaren Zeit der Vakanz unterliegt die Hochschulbildung in den sogenannten „vereinigten“ départements den Reformen Napoleons. Das Gesetz vom 22. ventose des Jahres XII (13. Märzpour lire la suite…

Die Fakultäten und ihre Geschichte

Eingestellt, provisorisch, anerkannt: das schwierige Wiederaufleben der juristischen Fakultät in Bordeaux

Erste Ansätze einer rechtswissenschaftlichen Lehre in Bordeaux entwickeln sich bereits im 4. Jahrhundert mit dem bekannten Auditorium undden Vorlesungen von Ausone (ca. 310-394 n. Chr.). Dennoch dauert es noch lange, bis die Stadt ihre erste offizielle Universität eröffnet. In der florierenden Hafen- und Handelsstadt wird die Rechtslehre erst im fünfzehnten Jahrhundert in der Universitas Burdigalensis eingeführt. Fast 350 Jahre lang bleibt ihre Struktur im Wesentlichen weitgehend unverändert, bevor sie durch die Revolution hinweggefegt wird. In der Stadt wirkten eine Reihe von renommierten Anwälten und Juristen wie Nicolas Boerius (1469-1539), Bernard Herbst (1574?-1666), Étienne Cleirac (1583-1657), Abraham Lapeyrère (1598?-1690?), oder der berühmte Parlamentarier und Baron von La Brède Charles Louis de Secondat, oder auch Montesquieu (1689-1755). In Bordeaux wie in anderen Städten führt die Revolution vonpour lire la suite…

Die Fakultäten und ihre Geschichte

Die juristischen Fakultäten von Toulouse und Paris: Zwischen Konkurrenz und gemeinsame Schicksal

Paris und Toulouse sind die beiden größten juristischen Fakultäten Frankreichs. Über das ganze 19. Jahrhundert sind diese Dominierend für die akademische Landschaft Frankreichs, insbesondere in Hinsicht auf ihre Attraktivität, auf die Studentenanzahl sowie die Anzahl an verliehenen Diplomen. Zusammen mit den anderen von Napoleon gegründeten juristischen Fakultäten (insgesamt ein Dutzend im Inland), teilen Sie das gleiche Ziel der Professionalisierung: Durch die Organisierung von Prüfungen sollen sie die notwendigen Titel für den Zugang zu den juristischen und gerichtlichen Berufen (Richter, Anwälte, Lehrer usw.) unter den Kindern der privilegierten Klassen zugänglich gemacht werden. In allen Fakultäten wird der Schwerpunkt auf die Lehre von Zivilrecht, römisches Recht und Verfahrensrecht gelegt. Andere Rechtszweige werden in diesem Rahmen kaum oder nur selten (Verwaltungsrecht, Handelsrecht oder Rechtsgeschichte) gelehrt. Zeitgenossen, unter anderempour lire la suite…

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Die Fakultäten und ihre Geschichte

7 November 202210 November 2022 Des facultés sur le front du droitDie Fakultäten und ihre Geschichte Die juristische Fakultäten von Toulouse und Paris : Zwischen Konkurrenz und gemeinsame Schicksal Paris und Toulouse sind die beiden größten juristischen Fakultäten Frankreichs. Über das ganze 19. Jahrhundert sind diese maßgebend für die akademische Landschaft Frankreichs, insbesondere in Hinsicht auf ihre Attraktivität, auf die Studentenanzahl sowie die Anzahl an verliehenen Diplomen. Zusammen mit den anderen von Napoleon gegründeten juristischen Fakultäten (insgesamt ein Dutzend im Inland), teilen Sie den gleichen Ziel der Professionalisierung : Durch die Organisierung von Prüfungen sollen sie die notwendigen Titel für den Zugang zu den juristischen und juristischen Berufen (Richter, Anwälte, Lehrer usw.) unter den Kinder der privilegierten Klassen zugeteilt werden. In allen Fakultäten wird der schwerpunkt aufpour lire la suite…

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Institutionen im Ersten Weltkrieg

Sowohl in Frankreich als auch im Ausland werden alle Komponenten der Hochschulbildung im Krieg einbezogen. Ob alt oder neu, ob in Frankreich oder im Ausland, ihr Alltag ist nachhaltig erschüttert. Die menschlichen und praktischen Auswirkungen der Mobilisierung sind unterschiedlich zu spüren, insbesondere je nachdem, ob sie sich in einem unbesetzten oder besetzten Gebiet (Lille, Belgien) befinden. Wie haben sich die juristischen Fakultäten (und ihre Bibliotheken, die in Frankreich mit der Dritten Republik eine Komponente der wissenschaftlichen Mission geworden sind, die auch die Fakultäten zu erfüllen haben) an den neuen Kontext eines weltweiten Konflikts angepasst ? Wo und wie wird Jura gelehrt ? Wie reorganisieren sich die Fakultäten ? Wie funktioniert das im Alltag ? Auf welche Art und Weise beteiligen sie sich an den Kriegsanstrengungen ? Die Fakultäten und ihrepour lire la suite…