Über das Projekt

Der Erste Weltkrieg führte zu einer tiefen Erschütterung der europäischen Gesellschaften. Diese Umwälzung machte vor den Toren der Universitäten nicht halt. Diese Wissenseinrichtungen wurden in diesem Konflikts mitgerissen, das nicht nur Menschen sondern auch Ideen und Kulturen gegeneinander brachte, und zu deren Verteidigung beide Lager sich verpflichten fühlten. Die rechtswissenschaftlichen Fakultäten trugen ihren Teil dazu und engagierten sich in das, was von manchen Akteuren als „guerre du droit“ (Krieg des Rechts) genannt wird. Der Begriff bezeichnet insbesondere die Bemühungen von Juristen, die sich auf einer früheren Tendenz zur wissenschaftlichen Erneuerung der französischen Rechtsdoktrine um 1880 beriefen. Diese reformerische Bestreben waren von der Idee getragen, einen auf universalistische Werte und Konzepten (Freiheit, Gleichheit, Individualismus, usw.) zu etablieren um ihn dem Rechtsbegriff des damaligen deutschen Feindes entgegenzusetzen, der auf dem Recht des Stärkeren gründete. Dennoch wird der Begriff über die juristischen Kreisen hinaus gebraucht, in anderen gesellschaftlichen Gruppen außerhalb der juristischen Literatur. Häufig taucht er als Parole auf, um auf das individuelle und kollektive Engagement von Juristen Bezug zu nehmen, die eine Rechtsauffassung hochhielten die der Gewalt entgegengesetzt werden sollte. In dieser Hinsicht ist der Begriff sicherlich weiter zu fassen als der bloße Ausdruck der “Culture de guerre“ (Kriegskultur) der Juristen, wie sie von S. Audoin-Rouzeau und A. Becker definiert wird.
Die Intention dieser virtuellen Ausstellung ist es, der Ersten Weltkrieg aus der spezifischen Perspektive der Rechtsfakultäten und der Gemeinschaft der Juristen und ihr Denken. Sie soll mit den besonderen Möglichkeiten des Digitalen zum erneuten Aufmerksamkeit und Reflexion um der Ersten Weltkrieg und das Recht ermöglichen. Der Fokus richtet sich auch auf ein früheres, damit zusammenhängendes Moment in der französischen Rechtswissenschaft zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und ihren europäischen Kontext. Im Blick stehen diese Institutionen im Zeiten des Ersten Weltkriegs, aber auch die Menschen (Studenten und Professoren), die in diesem Konflikt involviert waren. Auch deren Engagement im sogenannten „guerre du droit“, für das Gedenken und nicht zuletzt für den Frieden, ist Gegenstand dieser Ausstellung. Dank der kumulativen Möglichkeiten des digitalen Medium, will die Ausstellung auch eine Einladung zur Einreichung von Beiträgen sein, um die Beleuchtung der Beteiligung der°Fakultäten an der Front des Rechts auf andere juristische Fakultäten zu erweitern (siehe Kollaborativer Aufruf).

Diese Ausstellung erhielt das Label der „Mission du centenaire“, das auch andere wissenschaftliche Projekten die vom Centre toulousain d ‘histoire du droit et des idées politiques der Universität Toulouse-1-Capitole, unter anderem eine Publikation (O. Devaux & F. Garnier, Ceux de la faculté : des juristes toulousains dans la Grande Guerre, coll. „Étude d’histoire du droit et des idées politiques », n° 24, Toulouse, 2017, 572 p.), eine Ausstellung im Bibliothek des Arsenals in Toulouse (La faculté de droit de Toulouse pendant la Première Guerre mondiale. Des juristes mobilisés, Oktober-November 2018), sowie eine Reihe von 7 Vorträge (Sur le front du droit. Des juristes européens et américains pendant la Première Guerre mondiale vom 16. Oktober bis zum 19. November 2018).

Die Ausstellung wurde im Rahmen des Projektaufrufs CollEx-Persée 2020 ausgewählt.

Kuratieren

Anne-Sophie Chambost, Universitäts-Professorin, Université Jean-Monnet – Saint-Étienne (UMR 5137).
Florent Garnier, Universitäts-Professor, Université Toulouse-1-capitole, Centre toulousain d’histoire du droit et des idées politiques (EA 789).
Alexandra Gottely, Bibliothekskonservatorin, Bibliothèque Cujas.

Grafik-Design und Webseite

Alexandra Gottely, Leiterin der Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Nancy Raad, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Gwénaël Collet, Informatikabteilung, Bibliothèque Cujas

Ikonographische Recherche

Alexandra Gottely, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Nancy Raad, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
David Johanny, Erwerbssabteilung, Bibliothèque Cujas
Julien Mosca, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Geoffrey Haraux, Bibliothèque universitaire de Lille
Pauline Bigiarini, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Julie Haslé, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Mégane Delporte, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Brice Prince, Centre d’histoire du droit et d’anthropologie juridique, Faculté de droit et de criminologie, Université libre de Bruxelles

Titeln und Korrektorat

Nancy Raad, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Julien Mosca, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Sidonie Vicet, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Julie Haslé, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Pauline Bigiarini, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas

Digitalisierung und Reproduktionen

Nancy Raad, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Sandrine Limandri, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas

Amadou Cissé, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
David Johanny, Erwerbssabteilung, Bibliothèque Cujas

Deutsche Ubersetzung

Benjamin Bernard, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Alexandra Gottely, Abteilung Kooperationen und wissenschaftlische Projekte, Bibliothèque Cujas

Englische Ubersetzung

Léa Fréville, Abteilung Konservierung und Digitalisierung, Bibliothèque Cujas
Emmanuelle Busignies, Abteilung Kooperationen und wissenschaftlische Projekte, Bibliothèque Cujas
Cyrielle Danzin, Abteilung Kooperationen und wissenschaftlische Projekte, Bibliothèque Cujas

Dokumentarische Unterstützung von :

Archiven – Université Toulouse Capitole
Bibliothèque universitaire de l‘Arsenal (SCD Toulouse 1)
Archiven des Département Gironde

Diese Austellung wurde realisiert mir der Unterstützung von :

Centre toulousain d’histoire du droit et des idées politiques (EA 789), Mission centenaire, Bibliothèque interuniversitaire Cujas, Forschungslabor CERCRID UMR 5137 (Wissenschaft, Innovation und Demokratie), Bibliothèque universitaire de Lille, GIS CollEx-Persée.